Haben IVF Babys mehr gesundheitliche Probleme?

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Wie gefährlich ist eine künstliche Befruchtung für die IVF-Babys?

Inzwischen werden in Deutschland fast 3 % aller Kinder durch In-vitro-Fertilisation (IVF) gezeugt, in Län-dern mit sehr liberaler Erstattungspolitik wie Dänemark sogar rund 6 %. Seit fast 50 Jahren nach der ersten IVF stellen sich viele Forscher die Frage nach den Risiken und möglichen Folgen der künstlichen Befruchtung. Die Risiken von Fehlbildungen bei Kindern sowie die geburtshilflichen Risiken nach IVF-Therapien wurden bereits in zahlreichen Studien untersucht und sind auch wissenschaftlich belegt. Gibt es Spätfolgen bei IVF-Kindern?

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Antwort von: Andreas Abraham, MD, MBA

Gynäkologe, Geburtshelfer Eugin Clinic
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IVF gibt es schon seit vielen, vielen Jahren – seit etwa 40, fast 50 Jahren. Es gibt bereits erwachsene IVF-Babys und eine Menge Daten. Es gibt Forschungen zu diesem Thema, die untersucht haben (sie sind sehr kontrovers), dass es Beweise dafür gibt, dass durch IVF geborene Kinder eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Autismus haben. Dies gilt insbesondere für die Kombination mit dem starken männlichen Faktor, wenn das Samen eine Indikation für die IVF war. Die Daten sind umstritten, aber es gibt einige Studien, die darauf hindeuten. Die Schlussfolgerung ist immer, dass weitere Studien erforderlich sind, um dies zu bestätigen und zu untersuchen. Andere Studien zeigen, dass IVF-Kinder möglicherweise vermehrt Probleme mit der Epigenetik haben. Das ist ein Thema das sehr en vogue‎ ist. Epigenetik bedeutet, dass sich nicht alle Gene selbst exprimieren. Es gibt Forschungen dazu, ob der IVF-Prozess ein Unterschied macht, ob natürlich gezeugte Kinder andere epigenetische Profile zeigen als IVF-Kinder. Die Daten sind umstritten und es sind noch viele weitere Beweise erforderlich. Ein dritter Punkt, bei dem die Daten ähnlich umstritten und nicht schlüssig sind, sind pädiatrische Krebserkrankungen bei Kindern. Es gibt keine Daten, die besagen, dass IVF/ICSI diese Probleme verursacht. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass nach 40-50 Jahren aufgrund der vielen Veröffentlichungen, die klinische Beweise sind, keine schwerwiegende Probleme bestehen oder ausgelöst werden. Das Thema ist – aus dem englischen-“ongoing”, die Forschung geht weiter. Die Frage des Autismus kommt immer wieder auf. Das ist im Bereich unter 1%. Der Nachweis ist schwierig, weil Autismus keine monogenetische Erkrankung ist. Es ist schwierig, einen Zusammenhang zwischen IVF und der Krankheit herzustellen. Dies ist ein grober Abriss der Datenlage.

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